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17.1.2023

Lutz Hübners und Sarah Nemitz' Auftragsstück für das Düsseldorfer Schauspielhaus DIE FÜNF LEBEN DER IRMGARD KEUN erlebte am 14.1. seine Premiere. Mina Salehpour (Regie) und Andrea Wagner (Bühne) brachten Text und Publikum auf die Drehbühne im großen Haus - sehr passend für das Spiel mit Erzählebenen, Fiktion, Traum und Wirklichkeit.

Wie war nun das wirkliche Leben der Irmgard Keun? Die Bühne ist der Ort für die Erfindung der Wahrheit." (nachtkritik, Gerhard Preußer, 15.01.23)


Bühnenbild Schauspielhaus

Birgit Koelgen schrieb für Düsseldorf aktuell (15.01.): „Ein Gesamtkunstwerk ist diese eindreiviertel Stunden lange Inszenierung, ein bisschen schwindelerregend und unvergesslich. Es gibt zu Recht standing ovations […]."

„Claudia Hübbecker [als Irmgard Keun] ist eine Wucht. Muss man einfach gesehen haben", so Lothar Schröder in der Rheinischen Presse (16.01.23): „Ihre Keun, die selbst dann noch Oberwasser hat, wenn sie schon längst untergegangen ist.“ 

Claudia Hübbecker als Keun im Zuschauerraum

Im Stück geht es um "eine unangepasste, emanzipierte Frau, die das 20. Jahrhundert und seine Brüche erlebt und gelebt hat" (Michael-Georg Müller in der Westdeutschen Zeitung, 16.01.23), eine Exil-Literatin. 
„Anklänge an die Künstler werden deutlich, die vor diktatorischen Regimes wie in Belarus, Russland, dem Iran oder Afghanistan fliehen müssen, die noch vor dem Krieg in der Ukraine fliehen", beschreibt Jo Achim Geschke (Neue Düsseldorfer Onlinezeitung, 15.01.) die Aktualität des Stückes. „Wir erleben eine Zeit, die vielleicht nie vergangen ist. Einen Lebenshunger, den jeder in sich spürt." (Rheinische Presse, Lothar Schröder 16.01.23)

Keun-Darstellerinnen mit Sekt

Die moderne, kritische Irmgard Keun, die Hübbecker hier im Stück verkörpert, ist eine Frau „mit vielen Facetten: mit ihrer Fähigkeit, Menschen zu bezaubern, ihrem Witz, mit der erbarmungslosen Schärfe ihrer Urteile über Menschen, mit ihrem souveränen, fast stolzen Umgang mit ihrer Alkoholsucht, mit ihrem absoluten Willen, ein selbstbestimmtes Leben zu leben", beobachtet Gerhard Preußer (nachtkritik 15.01.23). 

Alle Fotos der Inszenierung: Melanie Zanin