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24.4.2023

„DIE KRUME BROT ist eine intensive Lektüre, die aufrüttelt, ja regelrecht wütend macht. Bärfuss legt den Finger in die Wunde und verbindet sie nicht“ (Katja Weise, NDR Info Neue Bücher, 03.05.2023)

Fesselnd, ergreifend und voll gesellschaftlichem Zündstoff.“  (3Sat "Kulturzeit" 24.04.2023)

DIE KRUME BROT, der neue Roman von Büchnerpreis-Träger Lukas Bärfuss, liegt seit dem 18.4. im Rowohlt Verlag vor. Die Figur lasse ihn schon seit Langem nicht in Ruhe, so Bärfuss selbst über den Text in Deutschlandfunk Kultur. Die Figur, das ist Adelina, Tochter italienischer Einwanderer, sie arbeitet in einer Zürcher Fabrik, als sie nach kurzem Liebesglück mit einem Kind allein dasteht. Sie verliert die Stelle, die Wohnung, kämpft ums Überleben. In der größten Not lernt sie Emil kennen, einen erfolgreichen Grafiker, der ihre Schulden bezahlt und Adelina mit der kleinen Emma bei sich aufnimmt. Außer an der Liebe fehlt es an nichts. Emil kauft ein Anwesen in den Bergen des Piemont und scheint auf gemeinsames Glück zu hoffen. Aber dann verschwindet das Kind, spurlos. Adelina macht sich auf die Suche, begleitet von einem schweigsamen Unbekannten. Er bringt sie nach Mailand, in eine Kommune, zu Menschen, die an die Revolution glauben und Adelina versprechen, die verlorene Tochter zu finden; sie muss nur bereit sein, sich dem Kampf anzuschließen, und mit ihren Schweizer Papieren über die Grenze gehen, auf eine gefährliche Mission.

Portrait Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss gebe „den Sprachlosen – auch unserer Zeit – eine Stimme,“ so Andrea Gerk in WDR Lesestoff Neue Bücher. Als Roman erreiche das Thema Klassismus und Migration „einen auf ganz andere, viel emotionalere Weise und eröffnet nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Klassenfrage als die zahlreichen autofiktionalen Bücher der letzten Jahre.“ Auch Felix Münger vom SRF betont die Einfühlung, die das Buch ermöglicht: „Ein literarischer Wurf. Sprachlich elegant und präzise und mit einer Empathie, die sich auf uns Leserinnen und Leser überträgt. 'Die Krume Brot' ist ein Roman, der uns angeht. […] Das Buch ist mit einer unglaublichen Eleganz geschrieben, mit einer Plastizität, die mich umgehauen hat.“ (SRF Buchzeichen 18.04.2023)

Martina Läubli von der NZZ am Sonntag beschreibt ihre Begeisterung über die Figurengestaltung: „Das Unglück, das der Autor immer wieder ankündigt, entwickelt sich nicht mechanisch. Immer ist da die zähe Adelina, die versucht, zu handeln, Entscheidungen zu treffen, den Umständen, der Politik, den Zufällen zum Trotz. Dies verleiht dem Roman seine extreme Spannung ... Das Buch ist eine Wucht.“ (16.04.2023)

„Er, der als Underdog unter schwierigsten Verhältnissen aufwuchs, untergräbt mit allem, was er schreibt, Selbstverständnis und Selbstverständlichkeiten unserer liberal-aufgeklärten Gesellschaft“, beschreibt Alexander Wasner in SWR2: „Egal, ob er sich um Entwicklungshilfe, Kolonialismus, Sozialpolitik, Religion kümmert, immer macht er ein Fass auf. Und immer stinkt es daraus.... Gutes Buch, sehr interessantes Projekt.“ (SWR2 Buchkritik, 23.04.2023)