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MAHLERS CONVERSION ist eine Parabel, eine psychoanalytische Krankengeschichte und eine Geschichte von Selbstverrat.

Gustav Mahler, Jude, österreichischer spätromantischen Komponist, tritt 1897 zum Katholizismus über, um den Posten des Ersten Kapellmeisters und Hofoperndirektors in Wien zu ergattern. Es folgen ruhmreiche Jahre, aber auch Heimsuchungen: die dramatische Verschlechterung seines Gesundheitszustandes, Impotenz und die Zerrüttung seiner Ehe mit Alma Schindler.

1910, ein Jahr vor seinem Tod, Gustav Mahler ist 50 Jahre alt, hat er eine Begegnung mit Sigmund Freud. Er musste inzwischen seinen Posten als Musikdirektor der Wiener Hofoper wieder räumen. Ursache waren Intrigen, wachsender Antisemitismus, aber auch sein eigenes starrköpfiges Temperament. Zudem war eine lebensbedrohliche Herzkrankheit diagnostiziert wurden.

Dieses Treffen mit Freud, die vorletzte Szene von MAHLERS CONVERSION, ist der Höhepunkt des Stückes. Freuds Sicht der Dinge ist, dass Mahler sich selbst verraten hat. Seine Zugehörigkeit zum Judentum stand seiner Ernennung in Wien im Wege und nur darum wurde er Katholik, um dieses Hindernis aus dem Weg zu schaffen, nicht aus religiöser Einstellung. So blieb er, was er immer war und nur vermeintlich abgelegt hatte – und fortan an ein gespaltener Mensch, ein Exilant in der eigenen Heimat.

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Autor

Ronald Harwood

Ronald Harwood wurde 1934 in Kapstadt geboren. Mit 17 Jahren kam er nach London. Dort besuchte er die Royal Academy of Dramatic Art und wurde bald Mitglied ...