Inhalt

Sieben Figuren haben sich versammelt, um über eine gesellschaftliche Veränderung zu sprechen. Sie leben in einem Land, das unsichtbare Kriege führt. Trotz des oberflächlichen Friedens ist jeder Einzelne dazu aufgefordert zu kämpfen und muss für das eigene Fortkommen sorgen. Die Jungen sehen sich einem dichten Geflecht von Ansprüchen und Erwartungshaltungen ausgesetzt, die Alten sind in ihrem andauernden Streben zynisch geworden und glauben nicht länger an die Zukunft. MOTTE und ANGER haben sich versprochen gemeinsam eine Revolution anzubahnen. In der gegenseitigen Enttäuschung entfernen sie sich voneinander. ANGEL erscheint als ein Zerrbild MOTTES, als eine leichtere und weniger reflektierte Variante ihrer Selbst. Die beiden Frauen kommen sich näher, teilen ihre Liebe zu ANGER und scheitern daran. MOTTE sucht indessen Sicherheit. MONSIEUR, 20 Jahre älter als sie, verspricht Stabilität, zeitgleich aber ist er von Gedanken an den eigenen Tod durchdrungen und führt MOTTE vor Augen wie wenig Zeit schließlich bleibt, alles zu erledigen, was unbedingt getan werden muss. MAJOR, der sich mit MOTTE und ANGER auf den Weg gebracht hat, erkennt die Ausweglosigkeit seiner Bemühungen und gibt auf. MADAME, von MONSIEUR verlassen, zieht sich zurück, ihre Suche nach dem Glück ist eine rücksichtslose. Sie lässt sich mit APPARAT ein, der sich in der Erzählung der ewiggleichen Geschichten von Früher wiederholt. Die Sieben warten auf ein Ereignis, das die erhoffte Veränderung bringt und winden sich bis dahin in einem zähen Gemisch von Langeweile und der unüberwindbaren Gier nach Mehr. Sie quälen sich, schaffen es nicht das Andere aus eigener Kraft herbeizuführen. Inzwischen also tanzen und feiern sie, ohne einen anderen Grund als das Vergessen nennen zu können: Sie bringen sich weit weg von allen Gedanken. Und vergessen dabei nicht länger nachzudenken.

In schnellen Dialogen und poetischer Sprache erzählt Andrea Imler von der immerwährenden Suche nach dem Glück. Sie spürt individuellen Sehnsüchten nach und verwebt diese so, dass sie auf einer assoziativen Ebene einen übergeordneten Sinn ergeben. Die aneinandergereihten Szenen bilden ein Rhizom in dem Zeit relativ ist und Gestern, Heute, Morgen nebeneinander bestehen. Das Stück Bam! Bam! Bam! ist seiner Struktur nach eine Parabel auf Nietzches Gedanken von der ewigen Wiederkunft, dem zufolge sich alle Ereignisse unendlich oft wiederholen. Geprägt von der existentialistischen Philsophie Jean-Paul Sartres ist der Mensch in Bam! Bam! Bam! genau das, wozu er sich macht. In die Welt geworfen entscheidet er in jedem Moment aufs Neue, ob er Held oder Brokkoli sein möchte. In Rekurs auf die Revolutionsstücke von Albert Camus, sowie Texte von Mao und Marx, dekonstruiert Andrea Imler die Vorstellungen einer linksintellektuellen Elite, die auf hedonistische Weise im Kleinen nach dem Anderen sucht. Sie fordert mehr Hingabe.

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Autor

Andrea Imler

ANDREA IMLER (*1989, Kufstein / Österreich) hat Philosophie, sowie Kunstgeschichte und Theater-, Film- und Medienwissenschaftenan den Universitäten Wien und Innsbruck studiert. Ihre Diplomarbeit über das Phänomen ...