Inhalt
Die junge Chinesin Mulan hat gleich mehrere Probleme: Ihr Vater ist alt und gebrechlich, ihr jüngerer Bruder ein ausgemachter Kindskopf - und die Mongolen sind in China eingefallen. Zu seinem Schutz hat der Kaiser von China einen Mann aus jeder Familie in seine Armee berufen. Nur - wer soll aus Mulans Familie diesem Ruf folgen? Also bindet Mulan ihre Haare zusammen, legt die väterliche Rüstung an und zieht unter dem Namen ihres Bruders in den Krieg. Bevor sie allerdings auf die Mongolen trifft, muss sie sich einer ganz anderen Herausforderung stellen: dem vermeintlich "starken" Geschlecht in Form ihrer soldatischen Kameraden. Und erst als sie endlich verstanden hat, was einen echten Mann ausmacht, wird ihr klar, dass im Kampf gegen die übermächtigen Mongolen weibliche Qualitäten gefragt sind: Mit List, Tücke und einer gehörigen Portion Verstand gelingt es der kaiserlichen Armee unter Mulans Führung, die Mongolen in die Flucht zu schlagen. Als ihr der Kaiser zum Dank einen hochrangigen Beraterposten anbietet, wird Mulan jedoch klar, dass ihre Maskerade nicht ewig andauern kann...
Basierend auf einem chinesischen Gedicht aus dem 5. Jahrhundert diente die Geschichte der tapferen jungen Frau in Männerkleidern schon unzählige Male als Inspirationsquell für literarische Adaptionen. Berühmtestes Beispiel ist der animierte Walt-Disney-Klassiker "Mulan" aus dem Jahre 1999.
Die furiose Bühnenfassung von Christian Gundlach wendet sich an alle Altersstufen und ist daher gelungene Unterhaltung für die ganze Familie: Der vordergründige Humor einer jungen Frau als "bester Mann unter Männern" spricht schon Grundschulkinder an. Hingegen ist die Auseinandersetzung mit Klischees und tradierten Rollenverständnissen gerade für Heranwachsende ein spannendes Thema. Die poppigen, oft fetzigen Songs und melodiösen Balladen schließlich begeistern Jung und Alt gleichermaßen.