Inhalt

Elsbeth Schlagmüller ist eine der besten Spione des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg. Sie schlüpft quasi jedes Mal in eine andere Rolle, um eine neue Aufgabe zu lösen — und nur ihre unmittelbare Umgebung weiß, dass die Heeresführung ihre Krankheit, eine Variation von Schizophrenie, zu ihren Zwecken ausnutzt. Elsbeth ist also krank, dient aber damit ihrem Vaterland. Nach dem Krieg wird sie in den Innendienst versetzt, aber da gewinnt ihre Krankheit Überhand, und sie wird in ein Schweizer Sanatorium gesteckt. Dort wird sie 16 Jahre später, von einer Kugel getroffen, tot aufgefunden. Soweit die historische Wahrheit. Das Stück versucht der Frage nachzugehen, warum und für welche Interessen sie sterben musste.

“Tödliche Dämmerung” spielt im Krankenzimmer der noch immer sehr schönen Elsbeth, Anfang 40, im Sanatorium. Hier meldet sich eines Tages eine attraktive, junge Frau, die sich als Psychiater ausgibt. Sie übernimmt die Behandlung Elsbeths und löst den jungen Direktor des Sanatoriums ab, der in seine Patientin verliebt ist. Die Neue arbeitet nach der Methode der Psychoanalyse, die eine Besserung von Elsbeths Zustand bewirkt. Sie beginnt sich zu erinnern und wieder verschiedene Rollen zu spielen. Doch je besser ihr Zustand wird, um so stärker keimt in ihr ein Verdacht: Sie hat es hier nicht mit einem Psychiater zu tun, sondern mit einer "Kollegin", also einer Spionin, geschickt von der deutschen Heeresführung, die einen neuen Krieg vorbereitet und nun wissen will, welche Gefahr Elsbeth Schlagmüller für diese Vorbereitungen darstellt, was sie noch weiß, was eventuell für die Deutschen "unbequem" sein könnte.

Zwischen den beiden Frauen beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dem der junge Arzt-Direktor zum Opfer fällt. Damit ist aber das Spiel noch nicht zu Ende, die Psychoanalyse geht weiter, neue Schichten des Unterbewußtseins werden freigelegt, und es gibt keinen Halt mehr bis zum tragischen Ende...

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