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Kiew - das russische "Tal der Könige": jeder Zentimeter heilige Erde, Keimzelle und Ausgangspunkt der Christianisierung des Russischen Reiches unter Wladimir, dem Heiligen, dessen sagenumwobener Palast tausend Jahre nicht gefunden werden konnte.
Ob es ihn wirklich gibt, weiß keiner, auch Gennadij, Mischa und Wolodja nicht, die sich, wie jedes Jahr, einen Tag vor Beginn der Saison zusammenfinden, um die kommenden Ausgrabungen vorzubereiten. Doch dieses Mal ist alles anders. Irgendetwas ist passiert, vielleicht aber auch nicht, vielleicht ist es nur eine Vermutung, vielleicht aber auch die Wahrheit, die man nicht "wahr" haben will … Und dann ist da noch die neue Praktikantin Lilja, die nicht versteht, dass etwas passiert ist, die nicht versteht, dass man einen Tag vor Saisonbeginn unter sich sein will, das heißt: einen heben will. Und kaum hat sie es begriffen, steht schon der nächste vor der Tür: Grigorij Lwowitsch, auch Archäologe, aber an einer anderen Ausgrabung beteiligt, der Konkurrent sozusagen im Rennen um den "ewigen Ruhm", als erster den Palast ausgegraben zu haben.
Alle wollen zu Warlamov, dem Leiter der Ausgrabung. Alle warten auf Warlamov, doch Warlamov ist tot. Das denken, wissen, glauben zumindest Gennadij, Mischa und Wolodja, und ihr Tun, als sei nichts geschehen, entpuppt sich nach und nach als das Kreisen um das einzige, was sicher ist: Warlamov muss unsterblich werden, mit anderen Worten, der Palast muss gefunden werden. Und er wird gefunden. Warlamov kommt, in seiner ganzen Banalität steht er vor ihnen, die Verklärung verliert ihren Sinn, wird plötzlich profan und peinlich. Es ist wie mit der Archäologie: "heilige Tat, der Blick in die Tiefe der Jahrhunderte" oder einfach - Bohren im Dreck.

Autor

Maxim Kurotschkin

1970 in Kiew geboren, studierte Kuroschkin Archäologie, Geschichte und Literatur in Kiew und Moskau. Er arbeitete zwischenzeitlich in einer Kiewer Bank, bevor er sich ganzdem Schreiben widmete. Seit 1994 hat er über ...