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Was genau geschieht, wenn zahllose Wassermoleküle sich zu Eis verdichten, ist rätselhaft. Mit Sicherheit ist es eine Temperaturzone, in der das Zerbrechliche vorherrscht, der Christoph Marthaler sich aussetzen möchte, wenn er mit Anna Viebrock und einigen Schauspielern dorthin aufbricht, um ein Theaterprojekt zu erfinden. Wenn das Grönlandeis schmilzt, wird sich die Insel anheben und andere Orte der Welt werden in Fluten versinken. Alle Verwaltungsbeamten in Grönland sind gleichzeitig Jäger und Fischer. Grönland hat die höchste Selbstmordrate der Welt. Christoph Marthaler und sein Ensemble sind gegenüber Grönland, der Kultur der Inuit, der Gefährdung ihres Kulturraums kenntnislos. Wohl werden sie entsprechende Bildungsversuche unternehmen, Karten studieren, Märchen lesen, Reiseberichte und Anekdoten. Doch was bedeutet das angesichts der Tatsache, dass die Besucher aus Mitteleuropa bisher nur sehr wenig Zeit auf der Insel verbrachten? Nicht das Geringste. In ihrer Erwartung und Ängstlichkeit gleichen sie den drei Zeichen, die sie als Titel für ihre Unternehmung gewählt haben, wissend wie dünn das Eis beschaffen sein wird, das sie betreten. Genau davon werden sie berichten. Von der Unmöglichkeit einer Ankunft. Gemeinsam mit Künstlern aus Nuuk und Kangerlussuaq werden sie das eisige Territorium in winzigen Radien erwandern, unterwegs sein als Jäger und Sammler von Puzzleteilen, die nicht zueinander passen.

Autor

Christoph Marthaler

Christoph Marthaler wurde 1951 in Erlenbach bei Zürich geboren. Er absolvierte ein Musikstudium und eine Ausbildung zum Pantomimen in Zürich ...