Inhalt

Vom entlarvten Bestseller-Autor bis zur Winnetou-Film-Generation war das ganze 20. Jahrhundert die Ära Karl Mays. Vielleicht geht diese Ära gerade mit den letzten Kindern zu Ende, die noch irgendwo Indianer spielen. Zeit vielleicht zu fragen, wer das war, dieser Karl May. Und siehe da: nicht nur Winnetou, Hadschi Halef Omar und Lex Barker machen Karl May aus – Karl May (auch bekannt unter den Namen Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi, Dr. Heilig und Polizeileutnant von Wolframsdorf) hatte ein ganz persönliches Problem: Er war nicht da. Oder zu viele. Oder zu spät. Ein Mann, der von bösen Wesen beherrscht wurde, zwischen zwei Frauen stand, zum Edelmenschen werden wollte, mit Schmutz in den Tod getrieben wurde und vielleicht ein bisschen angeberisch veranlagt war. Stoff genug, um anhand von Originaltexten nach Karl May zu suchen und eines der schrägsten deutschen Leben noch einmal aus der Geisterwelt auf die Bühne zu holen.



Pressestimmen:

In seinem aus fünf Teilen bestehenden Wandelbild „Der Mann, der nicht da war - Das Karl.May-Problem“ nähert sich der Autor Axel von Ernst dem Schriftsteller, der Vorzeige-Indianer erschuf, der aber auch gefangen war zwischen Ruhm, Erfolg und Schmähkritik. Die Regisseure erschaffen durch beeindruckende Videoelemente ein delirierendes Assoziationsgefüge. Dies ist die Geisterwelt eines Mannes, der es schafft mit klaren Worten die Massen zu beeindrucken, dessen Inneres aber einem wilden Durcheinander gleicht. Das gesamte Theaterstück ein Puzzle. (Der Tagesspiegel)

Von Ernst hat tief gegraben in den ungeheuren Bergen der Literatur von und um May. Zu Tage gefördert hat er mehr oder weniger bekannte Zitate und Texte von Arno Schmidt, Hans Wollschläger, Carl Zuckmayer und May-Erzfeind Hermann Cardauns. Besonders gelungen der Umgang mit den berühmten Filmen der 60er Jahre. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)

Axel von Ernst wühlt sich durch viele Details aus Mays Biographie hindurch. Das Stück springt durch die Zeiten. Die Schauspieler wechseln häufig die Rollen, Horst Wendlandt, der Produzent der berühmten Verfilmungen, tritt ebenso auf wie Mays Ehefrauen oder Marie Versini, die Darstellerin der Nscho-tschi. Mit Ironie garniert. Unterhaltsam. (WDR)

Stück und Inszenierung begeistern. Eine treffende Collage aus Karl-May-Texten. (Peter Krauskopf, Mailingliste Karl-May-Gesellschaft)

Autor

Axel von Ernst

Axel von Ernst, Jahrgang 1971, lebt als freier Schriftsteller und Verleger in Düsseldorf.
U. a. erschien 2005 sein Bericht „48 Stunden Theater - Dokumentation und ...