Vita

Gloria Bruni wurde in Oscherleben/Bode im Harz geboren. 1963 zog die Familie aus beruflichen Gründen des Vaters, eines Physikers, nach Hamburg. Musik entwickelte sich schon früh zum Mittelpunkt in Gloria Brunis Leben. Die ersten Stücke schrieb sie bereits während der Schulzeit, einem Musiklehrer fiel das Gesangstalent des jungen Mädchens auf. Bruni studierte einerseits Zahnmedizin, andererseits Komposition bei Prof. Diether de la Motte und Gesang bei Prof. Naan Pöld in Hamburg, später in München und Mailand. Während des Studiums hat sie in Kirchenkonzerten Violine gespielt sowie Pop und Jazz in Clubs gesungen. Als Geigerin in der „Camerata Accademica“ und dem Orchester des Salzburger Mozarteums nahm sie an mehreren Tourneen teil und spielte unter anderem auch in der New Yorker Carnegie Hall und im Kennedy Center in Washington, D.C.. Als Komponistin und Interpretin wurde sie mit dem 1. Bundespreis des Landesverbands der Tonkünstler und Musiker ausgezeichnet. Als Sängerin trat sie unter anderem beim Puccini-Festival Torre del Lago auf, an der Mailänder Scala, mit den London Mozart Players an der Dresdner Semperoper sowie im Leipziger Gewandhaus.

Ihr erstes großes, sakrales Werk „Requiem a Roma“ wurde als Auftragswerk des Vatikans im Heiligen Jahr 2000 in Rom uraufgeführt. Auszüge daraus wurden ein Tag vor dem Benefizkonzert im Beisein von Papst Johannes Paul II in der vatikanischen Audienzhalle Sala Nervi vor 6.000 geladenen Gästen gespielt.

Die Oper „Pinocchio“, zu dem die Kinderbuchautorin Ursel Scheffler das Libretto schrieb, wurde 2008 in der Hamburger Laeiszhalle mit den Hamburger Symphonikern (Dirigent: Igor Budinstein) zum ersten Mal halbszenisch aufgeführt. 2010 nahmen es die Eutiner Festspiele ins Programm. Im Februar 2013 feierte dieses Werk unter der Schirmherrschaft der „Fondazione Nazionale Carlo Collodi“ auch in Italien, dem Ursprungsland von Pinocchio Erfolge: Die Vorstellungen erfolgten sowohl im Teatro di San Carlo in Neapel, dem ältesten Opernhaus der Welt, als auch im Teatro Regio di Parma.

Die Zusammenarbeit mit Colleen McCullough an der Musicalfassung des Bestsellers der australischen Autorin „The Thorn Birds“ („Die Dornenvögel“) war, wie Gloria Bruni sich erinnert, „eine unglaublich intensive Zeit künstlerischen Schaffens – ein fruchtbringendes Ringen, das mich in meinem Werdegang sehr vorangebracht hat.“ McCullough schrieb selber das Libretto. 2009 wurde das Musical „The Thorn Birds“ von der Wales Theatre Company uraufgeführt und tourte im Anschluss durch Großbritannien mit 18 Musical-Darstellern/Sängern und einer achtköpfigen Band. Regie führte Michael Bogdanov.

2012 folgte die Uraufführung der „Sinfonie Nr. 1 – Ringparabel“ in der Hamburger Laeiszhalle, ein Auftragswerk der ältesten Freimaurerloge Deutschlands „Absalom zu den drei Nesseln“ anlässlich ihrer 275-Jahrfeier.
Gloria Bruni wählte dafür die berühmte Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“, die im Geiste der Aufklärung den moralisch richtigen Umgang mit Wahrheit und Weisheit, mit Toleranz und Menschlichkeit thematisiert. Seither ist die Sinfonie international mehrfach zur Aufführung gebracht worden, u.a. in Istanbul bei Ausbruch der Unruhen im Mai 2013. Zuletzt 2015 in Weißrussland.

Gloria Bruni ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt mit ihrem Mann in Hamburg.