Inhalt

Zwei Brüder, der 16-jährige Gussie und der 18-jährige Callum, sitzen an einem öden Strand an der schottischen Küste. Während sie fluchen, schweigen, Bier trinken und jede kleinste Veränderung des Meeres genau studieren, geht es um Weggehen oder Bleiben, Abschied und Neuaufbruch. Wie wir erst spät im Stück erfahren, ist ihre Mutter gerade gestorben, und jeder von ihnen sucht auf seine Weise mit diesem Einschnitt fertig zu werden. Der Jüngere flüchtet sich mehr und mehr in die Traumwelt der als Kind gehörten Sagen, wonach zur Unzeit Gestorbene sich in Seehunde verwandeln und dann wieder ins Leben zurückkehren können. Der Ältere dagegen versucht der Realität ins Auge zu sehen. In diesem Licht erscheint die Mutter, bei allem Schmerz über ihren Tod, ambivalent, um nicht zu sagen anstößig. Ein junges Mädchen, 17, zufällig hier gestrandet, erweitert die Konstellation zum Dreieck. Das erwachende Begehren treibt einen Keil zwischen die Brüder. Gewiß hat man diesen kruden Umgangsslang gerade in der britischen Dramatik schon gehört. Aber Ali Taylors zarte Brüdergeschichte aus rauhem Milieu berührt durch ihre unverwechselbare psychologische und soziale Wahrhaftigkeit. Ein großes kleines Stück. (Kekke Schmidt)

Autor

Ali Taylor

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