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Der Versicherungsvertreter Carl Cons erleidet einen Unfall, bei dem er sich den Fuß verstaucht und muß nun einen siebentägigen Erholungsurlaub in dem bayerischen Dorf Hirnhuf antreten. Doch von Erholung keine Spur. Die ungewohnte Untätigkeit verwirrt den sonst so dynamischen und tüchtigen Versicherungsagenten. Plötzlich ist er gezwungen, seine Heimat mit anderen Augen zu sehen. Die Hochzeit eines bayerischen Bauern mit einer Türkin, das biblische Theaterstück eines Scherenschleifers und das Geständnis eines Nachbarn über seine Liebe zu einem jungen Mann zwingen ihn in ein Geschehen, das so gar nicht seiner Vorstellung von dem idyllischen Landleben entspricht.

Eingebettet in dieses Geschehen erfindet Hans Dieter Schwarze ein Theaterstück, das an poetischer Kraft seinesgleichen sucht. Das „Traumspiel“ rangiert zwischen den Mustern von Posse und Revue, Parodie und Formen absurden Theaters. Im grotesken Zwielicht eines nahezu karnevalistischen Spiels mit Klischees und deren aufgebrochenen Formen findet der Autor eine Sprache, die zwischen Witz und Nachdenklichkeit für Toleranz wirbt. Mit den Mitteln einer akzentreichen Kunstsprache geht das Stück über die regionale Thematik hinaus.

In einer Reihe kraftvoller Bilder erspielen sich die Figuren eine alternative Wirklichkeit. Das neue, das moderne, das mögliche Leben mischt sich in all seiner Absurdität und wider jede gedankliche Ordnung ein. Das politische Moment bleibt im Rahmen solcher farbenfrohen Szenen Hintergrund. Mit den Mitteln sprachlichen Reichtums offenbart sich die Lebendigkeit als wesentliche Triebkraft des Geschehens. Mit träumerischer Leichtigkeit löst das Stück die Gleichmäßigkeit und Disziplin seiner Protagonisten auf. In bester komödiantischer Manier inszeniert es die Selbstfindung seiner Figuren, ohne dabei zerstörerisch zu wirken.

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