Inhalt

In einem mobil an unterschiedlichen Plätzen im öffentlichen Raum aufgestellten Beichtstuhl treten alternierend Schauspieler als verschiedene Sünder auf. In der Rolle des Beichtvaters oder eines weiblichen Priesteramtes gerät eine freiwillige Person aus dem Kreis der Zuschauer spontan und ganz unmittelbar in das Spiel des Wandertheaters. Die vorgetragenen Beichten erfolgen im Wechsel verschiedener Erzählweisen und aus unterschiedlichen sozialen Perspektiven (aus Sicht eines Plagiators, einer Verführerin, eines Vaters, einer Prostituierten usw.). Der zufällig in die TRUTH BOX hineingezogene Teilnehmer sieht sich plötzlich in privilegierter Rolle als Kirchenvertreter, der Absolution, also die Aufhebung von Schuld erteilen kann. Ursprünglich vertrauliche Geständnisse, Bußen etc. werden so auf ungewöhnliche Weise zur "res publica" und als "bürgernahes Theater" im Kleinstformat nun in der Stadt darstellerisch publiziert. Reflexion und Austausch können neu erfahren werden und verweisen so auf die Tradition der griechischen Agora.

Autor

Meriam Bousselmi

Meriam Bousselmi wurde 1983 in Tunis geboren und lebt dort. Sie ist Autorin, Dramaturgin und Regisseurin und absolvierte darüber hinaus ein Studium der Rechtswissenschaft. Als Dramaturgin und Regisseurin war sie von ...