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26.9.2023

Am 23.09. hatte am Theater Trier der Polit-Thriller EXTREM TEURES GIFT seine deutsche Erstaufführung – eine genre-übergreifende Ensembleproduktion in der Regie von Intendant Manfred Langner. Das Stück der britischen TV- und Theaterautorin Lucy Prebble (u.a. Succession, ENRON, THE EFFECT) behandelt den Mord an dem russischen Dissidenten Alexander Litwinenko, der im Londoner Exil mit radioaktivem Polonium vergiftet wurde.

Thomas Jansen und Carolin Freund als das Paar Litwinenko
(Thomas Jansen und Carolin Freund als das Paar Litwinenko, Foto: Benjamin Westhoff)

EXTREM TEURES GIFT, so Alexander Scheidweiler, sei "zweierlei: Ein extrem wichtiges Stück über ein politisches Verbrechen, das in der Rückschau noch bedeutsamer erscheint, weil sich an ihm die Menschenverachtung des 'Systems Putin' paradigmatisch ablesen lässt, und ein extrem packender, auf akribische Weise dokumentarischer Polit-Thriller über ein bewegendes menschliches Schicksal, das niemanden kaltlassen kann." (lokalo.de)

Diverse Pressestimmen betonen die humoresken Elemente, die Werk und Inszenierung auf besondere Weise prägen: "Das Drama erzählt dokumentarisch-unterhaltsam, wie Litwinenko bei seiner Arbeit für den russischen Geheimdienst hinter die Machenschaften der russischen Regierungsbehörden kommt - und damit gefährlich für sie wird." (Tagesschau.de)
„Das Schauspiel überzeugte mit Charme und einer Menge Humor. Obwohl es dabei ein Thema behandelte, bei dem einem normalerweise nicht zum Lachen zumute ist.“ (Franziska Trampert, Trierer Volksfreund)

Michael Hiller als Boris Beresowski
(Michael Hiller als Boris Beresowski, Foto: Benjamin Westhoff)

Prebble seziert gekonnt das Machtsystem Wladimir Putins und nutzt dabei den gesamten dramatischen Apparat, was Inszenierung und Ensemble mit großer Phantasie und Spielfreude ausnutzen, wie Rainer Nolden beschreibt: „[Langner] hat sich bei seiner Inszenierung sämtlicher dramatischer Gattungen bedient, die das Theater hergibt.“  (Die deutsche BühneAuch die Tagesschau betont den Wechsel verschiedener Stile, die die Erzählung unterstützen: „Das Stück „Extrem teures Gift“ zeigt die russischen Verhältnisse am Beispiel des Ehepaars Litwinenko – mal als spannende Chronik, mal als skurrile Farce zwischen Satire und Politthriller.“ (Tagesschau)

Die Ereignisse um Litwinenko haben seit 2006 nichts von ihrer Aktualität verloren: Nicht zuletzt "durch den mysteriösen Tod des ehemaligen Chefs der Wagnertruppe, Prigoschin, hat das Thema, wie Putin mit Kritikern umgeht, zuletzt neuen Schub bekommen." (Sandra Biegger, SWR2 Kultur aktuell

F. Majerczyk als Wladimir Putin
(Friederike Majerczyk als Wladimir Putin, Foto: Benjamin Westhoff)

Auf besondere Weise beglaubigt wurden Stück und Inszenierung an der Premiere durch die Anwesenheit von Marina Litwinenko
Am Ende wird es ungewöhnlich emotional, selbst für einen Premierenabend: Als Marina Litwinenko [...] auf die Bühne geholt wird, steigert sich der ohnedies bereits tosende Applaus im Großen Haus des Theaters Trier nochmals hörbar.“ (Alexander Scheidweiler, lokalo.de)
"Der zweite Gänsehaut-Moment des Abends: Marina Litwinenko, die zur Premiere an die Mosel gereist war, verbeugt sich, zu Tränen gerührt, mit dem Ensemble beim Schlussapplaus." (Rainer Nolden, Die deutsche Bühne)