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»Wir alle wissen, Sie und ich, Globalisierung, das ist so eine Sache, so ein Gebilde, eine Erscheinung, manche sagen eine Chimäre, andere sagen ein Cerberus, oder eine Hydra. Mit anderen Worten: viele Köpfe, viele Münder, viele Zähne. Das macht es uns nicht leicht, klar zu sehen. Man kann nicht auf der Straße stehen und sagen: Ich bin gegen oder für die Globalisierung. Denn es gibt unendlich viele Formen der Globalisierung. Früher, als sie in erster Linie eine ideelle, fast könnte man sagen: zwischenmenschliche Bewegung war, da wohnte ihr eine Unschuld inne, die man heute schmerzlich vermißt. Die Globalisierung war ein aufregendes Fest der Menschen, ein Ratatouille der Kulturen, wir tanzten auf dem Vulkan und fühlten uns in einem Shangri-La der Postpostmoderne.« Unter der Leitung des so geistreich formulierenden Moderators Adrian Karge-Wesseling sollen der Globalisierungskritiker Stephan Schnitz und Alt-Bundesminister und Aufsichtsratsmitglied Bodo Graf Roxfeldt über das Für und Wider der Globalisierung streiten. Doch der Graf ist verhindert und schickt stattdessen seine eloquente und durch und durch kampfeslustige Assistentin Djamillah Meisleitner ins Rennen. Die ist nicht nur mit allen Wassern gewaschen, sondern auch der Sprache der Großaktionäre mächtig, die nur so aus ihr heraussprudelt. Die Podiumsdiskussion wird bald emotional und gerät außer Kontrolle. Die Compagnie für präemptive und nachhaltige Auseinandersetzung (PNAC) ist ein Propaganda-Instrument von und mit Marcel Luxinger. »Ein Pollesch-Abend für Fortgeschrittene.« (SZ)

Autor

Marcel Luxinger

Autor, Dramaturg und Regisseur. In Zürich geboren und aufgewachsen, Abitur und Studium (Rechtswissenschaften), danach Werbetexter. Erste eigene Theater-Projekte in Zürich und Hamburg, ab 2001 in Berlin. ...