Inhalt

Donna Davison ist eine gefeierte Pornodarstellerin – sie ist der absolute Star des Business und mittlerweile so bekannt, dass es für ihr erstes seriöses Filmangebot reicht. Ziel der toughen Regisseurin des Films: das Bildnis der Pornodarstellerin als selbstbewusste Frau. Donna soll vor allem Donna spielen – Hardcoreszenen mit ihrem Pornodrehpartner Tom Donkey inklusive. Begeistert willigt sie ein, denn dass sich Porno und (weibliche) Selbststimmung keinesfalls ausschließen, dafür steht sie auch im richtigen Leben. Probleme mit dem Dasein als Pornodarstellerin hat nicht sie, die haben vor allem die anderen. Und so wird Donna am Ende des Films auch nicht zur geläuterten Heiligen, die endlich ihre “kaputte Biographie“ hinter sich lässt. Vielmehr wird sie von ihrem gekränkten und eifersüchtigen Ex-Partner aus Rache für ihre Eigenständigkeit kaltblütig abgemurkst - männliche Dominanz 2.0 im Zeichen ihrer totalen Hilflosigkeit, so dass kritische Finale des Drehbuchs. Gespielt wird die Rolle des verschmähten Verehrers von Jan Friedberg, einem berühmten Schauspieler, den Donna schon seit langem bewundert. Das Problem ist nur, dass Friedberg nicht nur im Film, sondern auch im echten Leben ganz verrückt nach Donna ist. Die aber will, nach anfänglicher Liaison, schon bald nichts mehr von ihm wissen. Und auch ihre Begeisterung für die eigene Rolle nimmt ab, was auch an der Regisseurin liegt, die keinerlei Einwände bezüglich des Drehbuchs duldet. Hinzu kommt, dass Friedberg in seinem Versuch, Donna zurückzugewinnen, immer manischer agiert. Mehr und mehr verschwimmen die Ebenen zwischen der Realität und dem Geschehen am Film-Set...
DONNA DAVISON ist ein Stück über Begehren und Kränkung, über Neue Weiblichkeit und die Krise des Männlichen – weit über die sexuellen Abgründe hinaus führt es den Zuschauer dorthin, wo die Untiefen des Menschlichen lauern.

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Autor

Thomas Jonigk

Thomas Jonigk wurde 1966 in Eckernförde (Ostsee) in eine Arbeiterfamilie geboren, schaffte 1982 den Realschulabschluss und im gleichen Jahr den Sprung auf das Gymnasium.

Noch am Tag der ...