Inhalt

Ashington in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts: ein kleiner Ort in der Nähe von Newcastle, in dem die Menschen vom Kohleabbau unter Tage leben. Auch Oliver, Harry und Jimmy sind Bergarbeiter, ebenso der Gewerkschaftsvertreter George, der für das Bildungsangebot der "Pitmen" zuständig ist. Kunsterziehung steht auf dem Plan, und die Männer erwarten ihren Professor aus Newcastle, Robert Lyon. Zunächst herrscht Skepsis vor: Hätte man nicht besser was mit Wirtschaft machen sollen? Und als Lyon schließlich eintrifft, sich als einfacher Lehrer statt als Professor vorstellt und mit seinen Ausführungen beginnt, wird ziemlich schnell deutlich: Wie soll man praktisch denkenden Arbeitern, die noch nie eine Ausstellung besucht haben, Kunst nahe bringen? Nach einigen Unmutsäußerung seinen theoretischen Lehransatz betreffend kommt Lyon schließlich auf die Idee, seine Schüler einfach selber malen zu lassen, damit sie ein Gefühl für das entwickeln, was dran ist an der Kunst. Die Männer lernen schnell, führen lebhafte Debatten über ihre Bilder, die Kunst im Allgemeinen... und entdecken eine völlig neue Welt für sich - eine Welt, in der sie selbst ihr Herr sind. Das Sujet ihrer Bilder kreist dabei um ihren Alltag; um ihr Leben als Bergarbeiter. Auch Lyon ist begeistert: über die Authentizität der Bilder, ihren Ausdruck und ihre Eigenständigkeit. Ausstellungen werden organisiert und schon bald haben die Männer unter dem Namen Ashington Group einige Berühmtheit in Kunstkreisen erlangt. Besonders Oliver hat es der reichen Kunstsammlerin Susan Parks angetan - während eines Besuchs der Gruppe in London bietet sie ihm ein Stipendium an. Oliver ist hin- und her gerissen zwischen seiner Loyalität gegenüber der Gruppe und der einmaligen Chance, sich als professioneller Maler zu etablieren. Schließlich entscheidet er sich für seine Kumpel, seine Herkunft, seine Klasse und damit letztendlich auch für seine Identität. Die Männer bleiben zusammen, treffen sich weiter, auch nachdem Lyon das Angebot, Kunst-Professor in Edinburgh zu werden, begeistert angenommen hat, und sie nicht mehr betreuen kann. Der Elan der ersten Stunde aber ist verflogen. Dafür weckt das Ende des zweiten Weltkrieges die politischen Hoffnungen der Arbeiter.
IM ZEICHEN DER KUNST - THE PITMEN PAINTERS ist ein ebenso heiteres wie nachdenkliches Stück, in dessen Zentrum die Utopie der Befreiung des Einzelnen im Zeichen des Schönen aufleuchtet. Die Hoffnungen der Pitmen Painters aber, formuliert am Schluss des Stückes, bleiben unerfüllt: Ashington bekommt keine Universität, die Kohleproduktion wird 1988 eingestellt und die Forderung nach einer Verstaatlichung aller Produktionsmittel ist längst aus dem Katalog der Labour-Partei verschwunden. Was bleibt ist das verblüffende Exempel eines produktiven Austauschs von Menschen völlig unterschiedlicher Herkunft und gesellschaftlicher Zugehörigkeit - mitreißend, humorvoll und spannend erzählt; basierend auf realen Ereignissen.

Pressestimmen:

"Finally, the Pitmen Painters turns out to be by far the best in the National's current run of biodramas. (...) Lee Hall has become the undisputed laureate of working-class creativity." (Independent, 22.05.2008)

"...Hall [...] provides a fascinating debate about art and socialism of a kind we haven't heard in the british theatre since Wesker's Roots half a century ago." (Guardian, 22.05.2008)

"The Pitmen Painters is serious without being earnest, ambitious without being pretentious, heartfelt without being sentimental. It is highly recommended [...]" (Whatsonstage.com, 22.05.2008)

"This is a hugely enjoyable production not just because it makes you laugh, though it does that frequently, but because it makes you think deep and hard about art, about class, about society and the role of the artist within it. It does that without turning its characters into mouthpieces for particular points of view, and it succeds in making its audience feel passionate, alive and engaged with the world." (MusicOMH.com, 22.05.2008)

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Autor

Lee Hall

Lee Hall wurde 1967 in Newcastle geboren. Er studierte an der Cambridge University und hatte schon früh erste Erfolge als Hörspielautor bei der ...