Inhalt

Sie sind Meister der Selbstinszenierung: Die Influencerin Juliette, der touristische Hotspots als Hintergrundmotiv für Prada, Gucci & Co. dienen, Dorian, der als Hochstapler davon träumt, in die Geschichte der Architektur einzugehen, oder auch der Wrestler Bad Branko, dessen vorgetäuschter Schmerz die Kassen füllen soll. Was sie antreibt, ist der unbedingte Wille, erfolgreich zu sein, sich nach oben zu kämpfen, selbst wenn man, wie der Banker Albin, ganz unten ist. Schliesslich hat man alles in der Hand; es ist nur eine Frage der Phantasie und der medialen Vermittlung (Social Media sei Dank). Was zählt, ist das Bild. Für einen selbst und für das unersättliche, nach Bildern und Geschichten gierende Publikum. Wozu sich also belasten mit den Abgründen des Lebens? Mit der Todesahnung des Grossvaters etwa oder dem Selbstmord des Vaters. Selbst der Bypass erscheint nur als notwendiger Ausweis von Leistung und Erfolg. Nicht immer jedoch geht die Rechnung auf. Sei es, dass das Drehbuch für das Comeback wahr wird, ein Callgirl namens Jelena auf dem professionellen Spiel besteht oder Justine, die auf der Bühne die Julia gibt, von Dorian plötzlich Wahrhaftigkeit einfordert. So oszilliert das Spiel zwischen der Sehnsucht nach Anerkennung und Ruhm einerseits, den inneren Widersprüchen und dem Kampf, der einmal gewählten Rolle gerecht werden zu müssen, anderseits. Die Selbstvermarktung hat ihren Preis; zur Not geht man auch über Leichen. Am Ende trifft man sich zum grossen Show-Down; während die einen den (Selbst)Betrug erkennen, begleichen die andern ihre Rechnung.

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Autor

Gornaya

Gornaya, deren künstlerische Wurzeln in Riga liegen, ist in der Nähe von Basel aufgewachsen. Nach der Erlangung der Matura nahm sie in Basel das Studium der Germanistik und Geschichte auf. Mit 23 Jahren zog sie nach ...