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Gernot, Heide und Horst leben zusammen in einer alten, baufälligen Villa. Der sensible Hypochonder Gernot ist Zwölftonmusiker und arbeitet seit einer halben Ewigkeit an seinem Meisterwerk, der modernen Oper “Wortknoten 5” (“Wortknoten 1 bis 4” kamen leider nie zur Aufführung). Gernot haust inmitten einer Sammlung merkwürdiger, selbstgebastelter Instrumente, denen er verzückt die schrägsten Klänge entlocken kann.

Heide ist seine exzentrische Tante, die ihre Zeit mit der Suche nach solventen Herrenbekanntschaften und der Pflege ihrer zahlreichen Gewächse verbringt. Heide liebt alle ihre Pflanzen wie leibliche Kinder. Sie spricht mit ihnen, gibt jeder einzelnen einen Namen und spielt ihnen ausgesuchte Musik vor - bevorzugt die Klänge von Richard Clayderman, um die zehennägelaufrollende Wirkung von Gernots Kompositionen auszugleichen.

Horst ist eigentlich ein duldsamer, liebenswürdiger und stiller Zeitgenosse. Allerdings neigt er dazu, sich sehr breit zu machen und bringt den entscheidenden Nachteil mit sich, dass Gernot gegen ihn allergisch ist - Horst ist nämlich eine männliche Yuccapalme gigantischen Ausmaßes.

Doch die Anwesenheit der Riesenpflanze ist nicht das einzige, womit Gernot zu kämpfen hat. Seit Jahren verbringt seine Tante einen Großteil ihrer Zeit damit, ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen. Heides Neffe hat zwar Wohnrecht im zugigen Wintergarten, allerdings nicht das Recht auf Zentralheizung und andere Annehmlichkeiten. Deswegen betrachtet es der brotlose Künstler als ausgleichende Gerechtigkeit, wenn er dann und wann heimlich ein Stück von Tantes Familiensilber versetzt. Das Zusammenleben der beiden ist geprägt von einer herzlichen gegenseitigen Abneigung, von Sticheleien und Schikanen. Dennoch käme keiner von beiden auf die Idee, freiwillig das Feld zu räumen - dafür macht das Triezen viel zu viel Spaß!

Als sein alter Schulfreund Ratte auftaucht, um dem klammen Komponisten mal wieder mit einem windigen Hehlergeschäft aus der Patsche zu helfen, klagt Gernot ihm sein Leid und steigert sich in einen Gefühlsausbruch hinein. Seine Tante ist ein Alptraum! Und dann auch noch diese fürchterliche Pflanze! Die Situation ist absolut untragbar - sie muss weg! Am besten für immer! Ausradiert, vernichtet, pulverisiert! Ratte nickt verständnisvoll. Gernot muss nichts mehr sagen - er hat schon verstanden. Er kennt da jemanden, der jemanden kennt, und verspricht sich sofort um Gernots Problem zu kümmern. Und so beginnen die Ereignisse aus dem Ruder zu laufen...

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