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Das ganze Dörfchen Wiemersbüttel hat sich gut mit der Nähe zur Großstadt
arrangiert. Die mehr oder minder legalen Einkommensquellen sind gerecht verteilt,
so dass alle ganz zufrieden sein könnten. So auch Klara Ebsen, Erbin des
dörflichen Bestattungsinstituts und kreative Sargtischlerin, die ihr Angebot einfallsreich
mit Haushaltsauflösungen und Antiquitätenhandel ergänzt. Ganz und
gar blüht sie in ihrem Hobby auf, das für sie längst zur Lebensaufgabe geworden
ist: die Rettung ihrer hoch geschätzten, aber vom Aussterben bedrohten Kaltblut-
Pferderasse. Voller Hingabe betreut sie ihren Schützling, den Hengst Wotan, der
leider keinerlei männliche Konkurrenz verträgt. Und sei es nur der Nachbar
Hannes, für den die gute Freundin Klara weit mehr als nur die Kameradin von
nebenan ist. Wotan macht kein großes Federlesen und geht auf jeden Vertreter
des männlichen Geschlechts los. Nicht zuletzt dank ihres strammen Beschützers
wird die gelegentlich aufbrausende, aber im Grunde herzensgute Klara von allen
Wiemersbüttlern respektiert, sprich weitestgehend in Ruhe gelassen.
Doch als das benachbarte Gut an einen Investor verkauft wird, ist es mit Klaras
Ruhe vorbei. Das gesamte ökonomische und ökologische Gleichgewicht des
Dorfes ist plötzlich bedroht. Denn Bürgermeister und Bauunternehmer Harry
Hinrichs plant gemeinsam mit dem Investor den Bau eines großen Countryclubs.
Dafür werden nicht nur Klaras Weiden benötigt, sondern auch zusätzliche
Finanziers, die sich unter den Dorfbewohnern schnell finden. Klaras Lage wird
immer hoffnungsloser. Bis sie zufällig über einige Unebenheiten im Privatleben
des smarten Investors stolpert. In dessen junger Gattin, seiner betagten
Geliebten und in ihrem geliebten Wotan findet Klara schlagkräftige Verbündete.
Nachdem man zunächst von einer Verwechslung in die nächste stolpert, entdeckt
man, dass auch mörderische Pläne immer vernünftiger erscheinen, um dem gierigen
Treiben der Dorfelite ein Ende zu setzen.
Kirsten Akanhos neues Stück liefert einen ganzen Fundus skurriler Charaktere
und Situationen. Angestachelt von den Machtspielen der intriganten
Dorfwirtschaftler macht der bisweilen widerborstige, aber dabei auch schlitzohrige
und raffinierte Überlebenskampf Clara Ebsens „Kaltblüter“ zu einer charmanten
Komödie über Freundschaften, die den Tod überdauern, und über eine etwas
außergewöhnliche Leidenschaft für Tiere.

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