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Irgendwo in Köln ist ein Mann auf seinem Weg, wirft Fetzen irgendeiner Geschichte auf. – Stefan N. wurde am 11. Mai 2002 in der Wohnung seiner Mutter von der Polizei festgenommen. Kurz danach starb er an den Folgen eines Hirnschadens durch Kreislaufversagen. Das aggressive Vorgehen der Polizei hatte zum körperlichen Zusammenbruch geführt. – Aber Stefan N. war und ist ein Freund des Sprechenden.

Irgendwo inmitten der Großstadt öffnet sich das Labyrinth dieses unscheinbaren Lebens und das Rätsel um den anscheinend ziellos umherirrenden Mann. Zwischen Anklage und Verteidigung spricht dieser im Sinne einer Gerechtigkeit, die niemandem gehört. Dem übergangenen Leben des Stefan N. fehlten Fairness und Regeln, das Dasein des Protagonisten ist von ihnen bestimmt. Er ist Sportler. Aus den Tiefen des großstädtischen Alltags entwickelt sich die Utopie einer geradezu sportlichen Loyalität und damit die Intention des Boxers. – Was er eigentlich sucht ist eine Abrechnung mit den Verantwortlichen. Im fieberhaften Ringen mit der allgemeinen Teilnahmslosigkeit begeht er den Pfad der Selbstjustiz.

Sandra Roß legt mit ihrem neuen Monolog ein Stück vor, das die Kraft seines Vorgängers "Teacher in a box" potenziert. Wie bereits in diesem Selbstgespräch erarbeitet sie in "Panther Rhein" einen komplexen Strom von Sprache, der ihre Figur durchdringend portraitiert. In impulsiven Bildern und strengen Rhythmen wird der Aufruhr gegen die Bedeutungslosigkeit eines vermeintlich einzelnen Schicksals von diesem Mann gelebt.

Die Spieldauer beträgt rund dreißig Minuten. "Panther Rhein" ist daher gut mit anderen Kurzstücken wie etwa "Teacher in a box" zu kombinieren.

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