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"Sabina Spielrein" basiert auf einer Romanbiographie über Sabina Spielrein (1885 -1941) von Karsten Alnæs, einem der bedeutendsten zeitgenössischen norwegischen Autoren. Sie war eine russische Jüdin, Psychiaterin und enge Freundin Carl Gustav Jungs. Sie korrespondierte mit Freud und war Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Gesellschaft. Freud und Jung übernahmen ihre Ideen, die Nazis nahmen ihr das Leben. Sabina Spielreins Leben zeigt in vieler Hinsicht die ideologischen, psychologischen und philosophischen Gegensätze des 20. Jahrhunderts.

In gewisser Weise ist "Sabina Spielrein" ein avancierter Arztroman. Er hat alles, was dazugehört, sein Publikum zu fesseln. "Sabina Spielrein" ist nicht nur die Darstellung eines Menschen, der von den Nazis ermordet wurde. Dem Autor und der Dramatikerin hat es ebenfalls am Herzen gelegen, eine große Wissenschaftlerin zu rehabilitieren.

Deshalb weisen Roman und Theaterstück mehrere Ebenen auf und stellen uns vor unterschiedliche intellektuelle Herausforderungen. Sabina Spielrein schrieb 1912 eine Abhandlung mit dem Titel: "Die Destruktion als Ursache des Werdens". Ihre persönlichen Erfahrungen hatten sie zu dieser grundlegenden Schrift angeregt. Sabina sagt zu sich selber, nachdem Jung sie im Stich gelassen hat: "Bei der Zeugung vereinigen sich die weibliche und die männliche Zelle. Beide Zellen werden vernichtet und daraus entsteht neues Leben. Ist das der Höhepunkt und nicht mehr? Vernichtet, vernichtet, vernichtet. Der Mensch muß von einem Instinkt angetrieben werden, der ihn selber und andere verletzen und ausrotten will. Judith tötete Holofernes, obwohl sie ihn liebte. Auch die Eintagsfliege muß ihr Leben lassen, wenn sie den Samen für die nächste Generation auslegt."

"Sabina Spielrein" ist eine phantastische Herausforderung für eine erfahrene Schauspielerin.

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