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Die prominente Malerin Corinna Kleist zeigt in der Ausstellung "War Games" ihre Kriegsbilder, gemalt nach Fotos aus Zeitungen. Darunter auch das Bild eines namenlosen, verstümmelten Kindes neben einer toten Frau. Es sollen "Bilder des Krieges gegen den Krieg" sein. Da verschwindet Corinnas siebenjährige Tochter spurlos. Es beginnt eine verzweifelte Suche und eine Hetzjagd, in der jeder als möglicher Entführer Annas erscheint.

Was zum Vorschein kommt, ist eine Welt der gegenseitigen Erniedrigung und des Misstrauens. Lieblos sind nicht nur der Krieg und der Kommerz des Krieges. Ohne Gefühl sind vor allem die Beziehungen der Menschen, die beides ausüben - den Krieg und seinen Ausverkauf. Sie sind gezwungen, aufeinander loszugehen - um sich zu lieben oder zu verletzen. Das entführte Mädchen wird zum Objekt, über das alle verhandeln und durch das allein sich alle Gefühle Ausdruck verschaffen können.

Als ein im Stil der Künstlerin gemaltes Bild von dem verschwundenen Mädchen auftaucht, verschärfen sich die Fronten. Wurde das Mädchen auf dem Bild tot oder lebendig gemalt? Wie eine Klinge seziert das Portrait alle Protagonisten und fordert sie heraus, der Wahrheit standzuhalten. - Die Wahrheit liegt bei den Kriegsopfern. Sie liegt auch im wenigen und umso wichtigeren Vertrauen. Sie ist in erwachender Zuneigung zu finden, aus der vermutlich keine Liebe werden wird. Und sie liegt vor allem in der Macht der Bilder. "Kunst ist nichts. Großes Nichts. Das Dazwischen."

In atemloser und dabei zutiefst eindringlicher Sprache zeigt dieser Text ein drastisches Spiel, bei dem mit der Wahrheit um das verschwundene Kind ebenso umgegangen wird, wie mit den Menschenleben im Krieg. Nicht nur die Menschen dort, auch diese hier sind Opfer. - Wo alles gut wird, wird die Karriere der "War Games" fortgesetzt. "Orlog" ist ein altes deutsches Wort für Krieg.

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