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Max Boxheimer und Sandy Thompson sind beide Entertainer und könnten doch unterschiedlicher nicht sein. Max war der jüngste Schauspieler, den die Ufa je unter Vertrag nahm. Doch der Krieg machte dem Traum von einer Filmkarriere ein vorzeitiges Ende. Im Nachkriegsdeutschland konnte er an seine Anfangserfolge nicht mehr anknüpfen, und nun ist er schon seit mehr als einem halben Jahrhundert als Entertainer für drittklassige Veranstalter unterwegs. Er ist ein Zyniker auf Biertischniveau geworden. Und so tingelt er mit seiner einstigen Bühnenpartnerin und jetzigen „Managerin“ durch die Provinz.

Sandra Thompson ist jung und gilt in New York als neue Hoffnung des US-Entertainments. Sie hat in mittleren Broadway-Rollen und eigenen Solo-Shows Off-Broadway auf sich aufmerksam gemacht, und demnächst kommt ihre erste CD auf den Markt. Auf den ersten Blick haben die beiden nichts gemeinsam. Wenn Sandra nicht im Nachlass ihrer längst verstorbenen, einst aus Deutschland eingewanderten Großmutter (bei der sie in Brooklyn aufwuchs) einen unvollendet gebliebenen, mysteriösen Brief an jenen Max Boxheimer gefunden hätte, wären sie sich nie begegnet. Doch der New Yorker Sensationsjournalist Walter Bibo witterte seine Chance. Sandra hatte ihm von dem Brief erzählt, und er hatte den Deutschland-Korrespondenten seines TV-Senders mit der Recherche über Boxheimer beauftragt. Was der herausfand, ist allemal gut für eine quotenträchtige Surprise-Show.

Was als Entertainment beginnt, endet schließlich in einem menschlichen Desaster, angestiftet von dem skrupellosen Fernsehjournalisten. Das Stück entwickelt sich zu einer schonungslosen Abrechnung mit einem verantwortungslosen „Reality-TV“, das Massenunterhaltung auf Kosten von wehrlosen Menschen betreibt.

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