Inhalt

Barbara, Chloe, Graham, Reg, Keith und Stephen verbindet ein seltsames Hobby. An den Jahrestagen historischer Schlachten im England des fünfzehnten Jahrhunderts treffen sich die sechs Plastikritter, um die Szenarien an geschichtsträchtigen Orten in Synthetikrüstungen nachzustellen. Erst in ihrer letzten Schlacht entschließen sich die sechs, das Diktat der Geschichte zu durchbrechen.
Graham ist ein frustrierter Geschichtslehrer, und die wenigen Ambitionen, die er noch hat, richten sich voll und ganz auf das Ziel, der Anführer der Amateurrittertruppe zu sein. Seine Frau Barbara teilt das Hobby nur aus Pflichtbewusstsein. Sie denkt im übrigen lieber darüber nach, ob sie nicht vorsorglich jetzt ein Kind bekommen sollte oder wie befreiend doch eine Affäre wäre. Stephen ist in Chloe verliebt und fotografiert sie heimlich, derweil die von ihm Angebetete von einer Model-Karriere träumt. Reg überlegt, ob er sich in seinem Alter noch scheiden lassen oder auf den Tod seiner Frau warten soll. Keith schließlich hat zwar keine Meinung, außer man sagt sie ihm, dafür aber 28 Hobbies. Eines davon wird sehr bald Barbara, deren Affärenträume er mit Telefonsex und Treffen an geheimen Orten zu erfüllen weiß.
Das seltsame Hobby dient als symbolträchtiger Rahmen für eine kleine Gesellschaft emotionaler Analphabeten. Die sarkastisch überspitzte, vollständige Abstinenz von Sensibilität der sechs Charaktere untereinander und die durch das gemeinsame Ohneeinander einer Gruppe beziehungs- und zivilisationskranker Menschen entstehende Komik sind Garant für eine entlarvende Satire beim Spiel mit menschlichen Unfähigkeiten.
Es sind nicht Missverständnisse der Figuren untereinander, die amüsieren; denn dazu müssten sich die Protagonisten zumindest falsch verstehen: Gelacht wird hier über die bitterbösen und emotionsabstinenten Faux Pas der Protagonisten, die weder bemerken, wenn sie verletzen noch wenn sie verletzt werden.
Von der Unfreiwilligkeit des Putsches, einer Illusion namens Romantik, Sex zu Weihnachten und einem halben Dutzend gefühlsamputierter Schlachtfeldnostalgiker.

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Autor

Robert Shearman

1970 im englischen Horsham geboren, schrieb Fantasy-Prosa, Bühnenstücke und Drehbücher. Er wurde u.a. mit dem World Fantasy Award (2008) und mehrfach mit dem British Fantasy Award (2010, 2012, 2019) ausgezeichnet.