Inhalt

Phädra liebt ihren Stiefsohn Hippolyt, aber Hippolyt die Gefangene Aricia. In einer Welt, in der Theseus u.a. die Liebe verboten hat, nimmt Phädras Schicksal seinen Lauf. Es beginnt ein Kampf mit der Hoffnung, der Phädra vom Glauben an die Unmöglichkeit ihrer Liebe immer wieder zurück ins Leben wirft.

"Das Regime von Theseus, ins Heute verlegt, gleicht hier einer Fantasie, die sich aus Kindheitserinnerungen speist, aus Mafiafilmen und Antiken-Zitaten, durch die man sich in die Welt von Theseus hineinbegibt, ohne den wirklich realen Bezug zu ihr noch zu haben. Es ist eine Sehnsucht nach Kampf und Tat, nach Liebe, die aber keine tatsächliche Entsprechung mehr findet. Die Figuren sind keine Helden der Tat, nur noch Tagträumer der Worte. Sie sind aufgeladen von Wünschen und Glücksansprüchen, genährt von Pop, Comic, tradierten Zitaten aus den klassischen Vorlagen, aus der Fernseh- und Musikwelt, die ihnen die Sehnsucht in Kopf und Herz pflanzen, ohne mit einer Entsprechung in der Realität aufwarten zu können. Die Sehnsucht selbst wird dabei nicht verraten, sie wird vielmehr zu einem Surrogat für ein Leben, das von Erfahrungsarmut, Realitätsverlust und Enttäuschungen geprägt ist.
Die letzte Ernüchterung ist der Tod, durch den das unerfüllte Leben noch seine Tragik findet, obgleich es die Tragik des handelnden, selbstbestimmten Helden schon längst nicht mehr gibt." (Marion Tiedtke - HfMdK, Frankfurt)

Autor

Stephan Seidel

  • Geboren 1983 in Halle an der Saale.
  • Literatur- und Philosophiestudium in Potsdam und Berlin.
  • Seit 2004 Theater-/ Autor- und Regiearbeiten an div. nationalen und internationalen Theatern - ...