Inhalt

Simon ist todkrank. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Anton, der ihn pflegt, hat er sich in den Wald zurückgezogen, um in Ruhe zu sterben. Eines Tages steht Elsie im Uhrschrank – eine junge Frau mit Sehnsucht nach rotem Faden im Leben und auf der Suche nach einer festen Bleibe für ihre flexible Biografie, die sie mit zahllosen Nacherzählungen von Filmhandlungen überdeckt. In die Symbiose der beiden Brüder aber fügt sich Elsie ebenso ein, wie sie sie auch durcheinander bringt. Nicht nur desavouiert sie die Dramaturgie der gleichsam spektakulären und harmlosen Selbstmordankündigungen Simons als reine Farce – sie mischt sich auch in die Aufgabenteilung der Brüder ein. Als willkommene Abwechslung und Eindringling zugleich bringt sie eine Dynamik in das Leben des abgelegenen Waldhauses, von der man ahnt, dass sie die Dinge nachhaltig verändern wird.
Am Ende ist Simon tot, und keiner weiß, ob es ein Unfall oder doch (endlich) Selbstmord war. Anton aber bastelt im Keller des Hauses weiter unermüdlich an seiner überdimensionierten Skulptur, die niemals fertig werden wird – doch da ist Elsie schon längst auf dem Weg zum Ball der schlechten Herzen.

Anne Nather hat ein Geschwister-Stück geschrieben, das weit über die Darstellung von Abhängigkeit, Geschwisterliebe und Eifersucht hinausgeht. IM WALD IST MAN NICHT VERABREDET ist wie ein Märchen, das sich der reizvollen Konstellation dreier Menschen, von denen zwei eine Symbiose bilden, in die ein Dritter hinein tritt, auf zeitlose, rätselhafte und lustig-skurrile Weise annähert.

Die Züricher Uraufführung des Stückes - Regie Daniela Löffner - wurde 2009 zu den Berliner Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen.

Zu diesem Stück gibt es eine PDF-Datei
Bitte loggen Sie sich hier ein um die Datei herunterzuladen

Autor

Anne Nather

Anne Nather, geboren 1985 in Wolfhagen, ist Absolventin des Studiengangs Szenisches Schreiben der Universität der Künste Berlin. In der Spielzeit 2008/2009 war sie Teilnehmerin des Autorenlabors am ...