Inhalt

Eine Fernsehphilosophin zu sein ist eine wirkliche Kapitalanlage. Krankheit - undenkbar; die Aktie könnte fallen. Daher … lieber keine U-Bahn. Die Ansteckungsgefahr ist zu hoch.
Ein Publikum ist etwas Fabelhaftes. Solange man es hat. Es wird in Millionen oder - als wäre das nicht schon abstrakt genug - in Prozenten gezählt. Es riecht nicht, ist unsichtbar; das gilt es zu schätzen in Zeiten, in denen russische Barzahler sichergeglaubte Zonen der Exklusivität zu Horten billigen Volksvergnügens degradieren. In ästhetischen Dingen darf man keinen Spaß verstehen - sonst wird der Lebensraum kleiner. Zunehmend.
Eine bereits jung alt gewordene Frau erzählt aus ihrem Leben auf der anderen Seite des Bildschirms. Aus der funkelnden Zukunft ist sie in einer tumben Gegenwart angekommen - und die vergeht zusehends. Subtraktion von Lebenszeit mit jeder weiteren Minute. Ein beängstigender Zustand.
Aus einem sich ausdehnenden gedanklichen Universum heraus entwickelt Ria Endres eine Figur, die auf der Müllhalde einer Branche angekommen zu sein scheint, mit deren Ideologie sie sich bis vor kurzer Zeit noch im Einklang befand.
Tiefe Verunsicherung und sprachlicher Hospitalismus paaren sich mit konfusen Gedankenflügen, die einer gewissen Logik jedoch nicht entbehren - wirre Betrachtungen aus schrägen Perspektiven und vermeintlich wilde und planlose Assoziationen formen sich nach und nach zu einem geschlossenen System.

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Autor

Ria Endres

  • Geboren 1946 in Buchloe
  • Studium Generale in Würzburg
  • Leiterin der Studiobühne an der Universität und Regiearbeit
  • 1969 bis 1972 Studium der Kritischen Theorie an der ...