Neuheiten Bühne

HUNGERLEIDER

von Roland Spranger

Ein Auftragswerk des Theaters Hof

3D - 3H - Wechseldek.

UA: 13.2.15, Theater Hof

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Inhalt

Die Geschichte der Stadt Hof ist eng verbunden mit der Geschichte der "Flüchtlinge". Das Flüchtlingslager Hof-Moschendorf war das größte in Bayern, allein bis Herbst 1950 wurden hier etwa 600.000 Menschen betreut. Der Anteil der Flüchtlinge und Vertriebenen lag im Landkreis Hof bei 25-30 % (laut Volkszählung 1950).

Für den Autor Roland Spranger lag als Kind die "Heimat" in den Geschichten seiner Großeltern immer woanders. An einem fernen Ort. Aufbewahrt in einem großen Karton mit Fotos von Hochzeitspaaren, Häusern, Kinderleichen und fantastischen Felslandschaften. Dazu Überlieferungen aus Orten, an die man während des Kalten Kriegs nicht mehr so einfach kommen konnte. Feindesland.

Roland Spranger möchte sich nicht anmaßen, von "Flucht" und "Vertreibung" an sich zu erzählen. Seine Sicht muss die eines Nachgeborenen sein. Seine Geschichte spielt in den ausgehenden 1950er Jahren, als die halbwüchsigen Kinder sich schon an der neuen Heimat orientieren: den Versprechungen, die das Wirtschaftswunder, Hollywood und der Rock’n’Roll für sie bereithalten. Die alten Werte und der Hochglanz amerikanischer Kultur prallen aufeinander.

"Tiefenbohrung in die bundesrepublikanische Vergangenheit: Mit dem Stück "Hungerleider" von Roland Spranger, einer locker drapierten Szenenfolge um die Mühsal der Eingliederung der vielen vertriebenen Deutschen in die junge BRD und den Umgang mit der NS-Vergangenheit ihrer Bewohner, hat das Theater Hof jetzt einen starken Stoff uraufgeführt, in einer starken Inszenierung (...) ein Stück voll dramaturgischer Eleganz (...) Generationenkonflikte, Schlussstrichdiskussionen, deutsche Opferhaltung: Natürlich ist "Hungerleider" auch heutiger, politischer Stoff." (Die Deutsche Bühne)

"Generationenkonflikte, Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile – "Hungerleider" behandelt Themen, die heute wieder hochaktuell sind" (BR)