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21.3.2023

In der März-Ausgabe von "Die deutsche Bühne" schreibt Detlev Baur über DIE FÜNF LEBEN DER IRMGARD KEUN und  DER HAKEN, die beiden Auftragsstücke von Lutz Hübners und Sarah Nemitz, die im Januar in Düsseldorf und Bonn ihre UA erlebten: "Die beiden neuen Stücke von Sarah Nemitz und Lutz Hübner unterscheiden sich auf den ersten Blick deutlich. Und doch ähneln sie sich in ihrem neuen, melancholischen Ton." DER HAKEN, so Baur, lege die Brüche der Figuren offen, und "zugleich beschreibt das Stück gesellschaftliche Konfliktlinien: Moralismus versus Egoismus und das über alle Gräben hinweg verbindende Spinnen von Verschwörungserzählungen über den unbekannten Vermieter." Und schließlich werde aus dem Kampf um die Wohnung "eine Geschichte über den gesellschaftlichen Umgang mit dem Alter." 

DIE FÜNF LEBEN DER IRMGARD KEUN dagegen wage es, so Bauer, "sowohl von einer historischen Figur zu handeln als auch die Grenzen der Darstellung eines Lebens durch das Schauspiel zu beleuchten." Im Credo der Irmgard Keun in diesem Stück, nicht Opfer sein zu wollen, weder im Leben noch in ihrer Rezeption, "weisen das Werk und die Inszenierung auch deutlich über den Einzelfall eines schmerzlichen historischen Rückblicks hinaus, verbinden Einzelfall und kollektives Erleben."