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24.1.2023

Am 20.1. feierte Lutz Hübners und Sarah Nemitz' Auftragsstück DER HAKEN am Schauspiel Bonn Premiere. 

"Mit dem Stück haben Lutz Hübner und Sarah Nemitz wieder eine Komödie mit Erfolgspotenzial geliefert", zeigt sich Dietmar Kanthak im Generalanzeiger begeistert. Das Stück erscheine "in der Gestalt einer Matroschka" , wo der Regisseur Roland Riebeling und das Ensemble zunächst einen "komödiantischen Doppelwumms" ablieferten.

 "Aus dieser Konstellation entwickeln sich", so Kanthak weiter "...ein tragikomischer Beziehungsreigen, ein debattenfreudiges Sozialstück (Frage: Gibt es ein moralisches Anrecht auf eine Wohnung?), ein ins Absurde abhebender Bühnenkrimi und das anrührende Drama eines alten Mannes." (GA, 23.01.2023, Hervorhebungen Hartmann & Stauffacher)

Einen Abend "voller Situationskomik und mit liebenswerten Typen" hat Ansgar Skoda gesehen. Das Stück und die Regie von Roland Riebeling bieten "eine Aneinanderreihung pointenreicher Konflikte". Besonders beeindruckt Wolfgang Rüters Darstellung des Vermieters: "Eine berührende Szene zeigt [...] den greisen Wohnungsbesitzer (Wolfgang Rüter) beseelt als agilen Schlagersänger, während alle anderen in sich zusammengesunken Immobilität verkörpern – ein kurzes Bild umgekehrter Verhältnisse." (KULTURA Extra 21..01.2023)

Rüter Ensemble HAKEN
Foto: Thilo Beu

Elisabeth Einecke-Klövekorn schreibt in "kultur", dem Magazin der Theatergemeinde Bonn, der Haken habe das Zeug, "zu einem Bühnenrenner zu werden." Aus der Typenkomödie werde "am Ende ein Blick auf das wachsende Problem des Pflegenotstands. ...Begeisterter Premieren-Applaus für einen heiter-nachdenklichen, schauspielerisch hervorragenden Abend"

Neben dem brennenden Problem der Wohnungsnot geht es im Stück vor allem auch um die Frage der gesellschaftlichen Fürsorge: "Denn Corona hat gezeigt, dass gesellschaftliche Verantwortung – oder das strategische Potenzial im Ausnahmefall – trainiert werden muss. Eine Gesellschaft, in der man nicht aufeinander angewiesen ist, verlernt Solidarität, sie beginnt zu ´fremdeln´..." so Sarah Nemitz und Lutz Hübner im Theatermagazin des Schauspiel Bonn zu den Gedanken, die die Entstehung des Stückes begleitet haben. 

"Uns hat beim HAKEN interessiert, wie Menschen um ihre Würde und Anerkennung kämpfen und in schwierigen Situationen versuchen, ihre Weltsicht zu behaupten. Und das in Form der Komödie. Denn Komik gibt dem Publikum die Freiheit, die Tragik aushalten oder sich überhaupt auf sie einlassen zu können."

Ensemblebild DER HAKEN in Bonn
Foto: Thilo Beu