Vita

Samuel Longhorne Clemens, besser bekannt unter seinem Pseudonym Mark Twain, wurde am 30. November 1835 in einem winzigen Dorf, das tatsächlich den Namen Florida trägt, im Staate Missouri geboren und starb am 21. April 1910 in Redding, Connecticut.
Wenn man an Mark Twain denkt, denkt man vor allem an seine Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn.
Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Als er vier Jahre alt war, zogen die Eltern in die Kleinstadt Hannibal am Ufer des Mississippi-River. Der Junge machte eine Lehre als Schriftsetzer und schrieb bald für das örtliche Hannibal Journal erste Artikel.
Als wandernder Schriftsetzer kam er weit herum, sogar bis nach New York City, wo er in den dortigen Bibliotheken seine bescheidene Schulbildung ehrgeizig auf Vordermann brachte.
Twain zog nach St. Louis und begann eine Ausbildung zum Steuermann für Mississippi-Dampfer. 1859 erhielt er die Lizenz und arbeitete bis zum Beginn des Sezessionskrieges in diesem Beruf.
Ab 1863 verfolgte er intensiv seine schriftstellerische Karriere. Sein Pseudonym stammt aus der Seemannssprache und bedeutet zwei Faden Wassertiefe, was etwa 3,70 Metern entspricht, und ist eine Reminiszenz an seine Arbeit auf dem Ol‘ Man River.
Immer wieder unternahm er Reisen ins europäische Ausland, aber auch in den Nahen Osten. Er besuchte Deutschland, die Schweiz und Italien. In „A Tramp Abroad" veröffentlichte er einen Anhang über „The Awful German Language", Die schreckliche deutsche Sprache.
1870 heiratete er Olivia Langdon. Sie ließen sich in Hartford, Connecticut, nieder, wo Mark Twain bis Ende der achtziger Jahre als erfolgreicher Autor lebte. In dieser Zeit entstanden seine bekanntesten Werke: Tom Sawyer und Huckleberry Finn.
Reisen vor allem ins europäische Ausland standen aber auch weiterhin auf der Agenda. Häufig auch mit der Familie. Er lebte eine Zeit lang in Berlin und Wien, wo seine Tochter Susy starb. Drei seiner Kinder und seine Frau Olivia starben vor ihm. Mit Ironie und teilweise auch mit Sarkasmus versuchte er über diese schweren Schicksalsschläge hinwegzukommen.
Am 04. Februar 1898, noch bevor Twain letzte Korrekturen an IS HE DEAD? vorgenommen hatte, berichtete „The London Times", dass das Stück gleichzeitig in London und New York herauskommen sollte. Bram Stoker, der Autor von „Dracula", bemühte sich als Agent von Twain, das Stück am Londoner Lyceum Theatre herauszubringen.

Am 18. Februar 1898 jedoch brannte der Fundus des Lyceum Theatres ab. Dekorationen und Kostüme von über vierzig Inszenierungen aus zwei Spielzeiten wurden ein Raub der Flammen und das Lyceum Theatre für längere Zeit geschlossen. Stoker, der das Theater managte, war völlig absorbiert von den finanziellen Problemen und der Beseitigung der Schäden. Und, das kam hinzu: in Großbritannien eroberten ausländische naturalistische „Problem"-Stücke die Bühne. Farce war out.

Die erfolgreichste Komödie zu Lebzeiten Twains war sicherlich „Charley's Aunt", und Twain kannte diese natürlich und ist zweifellos von „Charley's Aunt" zu seinem eigenen Stück angeregt worden. Beide Stücke haben allerdings ganz unterschiedliche Charaktere. „IS HE DEAD? entwickelt soziale Satire und zielt unter die lustige Oberfläche, ganz anders als „Charley's Aunt". Twain kommt es nicht darauf an, einen Mann in Frauenkleidern lächerlich erscheinen zu lassen, sondern zu beweisen, dass sich eine Frau wie ein Kerl durchsetzen und elegant ihrer Haut wehren kann - ein großer Schritt, ein geradezu emanzipatorischer Schritt nach vorn zur damaligen Zeit.

Die Yale University verlieh Mark Twain 1901 die Ehrendoktor-Würde. Twain starb einsam, aber hoch angesehen. Seine Bedeutung für die amerikanische Literatur hat Ernest Hemingway folgendermaßen ausgedrückt: „Die gesamte amerikanische Literatur stammt von einem Buch von Mark Twain ab, genannt Huckleberry Finn. Vorher gab es nichts. Seitdem gab es nichts, was dem gleich kommt."

STÜCKE

  • IST ER TOT? - In einer Bearbeitung von David Ives - Deutsch von Sylvester Schmidt-Parker

VORLAGEN