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Raoul Wallenberg, Spross einer angesehenen schwedischen Bankiersfamilie, kam im Sommer 1944 in das von Deutschen besetzte Budapest. Offiziell Legationssekretär der schwedischen Botschaft, war seine eigentliche Mission, so viele Juden wie möglich zu retten. Sein Gegner war Eichmann, der die Deportation der ungarischen Juden organisierte.
Wallenberg gelang es, durch persönlichen Einsatz und trickreichen Umgang mit der Nazibürokratie im Zeitraum eines halben Jahres annähernd hunderttausend Juden vor dem Tod zu bewahren. Im Januar 1945, nach der Befreiung Budapests durch die Rote Armee, wird er vom russischen Geheimdienst verhaftet, danach verliert sich seine Spur.
Bis in die achtziger Jahre hinein berichteten Zeugen, ihm in verschiedenen Gulags begegnet zu sein. Komitees zu seiner Rettung und eine Fülle von Publikationen hielten die Erinnerung an ihn wach, wobei die Geschichte vom 'Helden in den Fängen der Roten' auch oft zu Propagandazwecken missbraucht wurde. Erst im Zuge der Perestroika konnte anhand von Dokumenten zweifelsfrei bewiesen werden, dass Wallenberg bereits 1947 vom KGB hingerichtet wurde. WALLENBERG erzählt einerseits die Geschichte eines couragierten Mannes, dem Tausende ihr Leben verdanken, aber auch die Historie vom 'untoten' Helden, der nicht sterben darf, und ist somit auch ein Stück über die Produktion von Helden und die Zwangsläufigkeit des Mythos, der irgendwann die reale Geschichte überwuchert. Aus einem Menschen mit seinen Vorzügen und Schwächen wird ein Heiliger - ein Mechanismus, der ebenso bei Elvis Presley und nicht zuletzt bei Lady Di zu beobachten war.

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Autor

Lutz Hübner

Lutz Hübner wurde 1964 in Heilbronn geboren. Nach einem Studium der Germanistik, Philosophie und Soziologie in Münster begann er 1986 seine Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule des Saarlandes ...