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Die Franklin Expedition zur Erforschung der Nordwestpassage war die teuerste Entdeckungsfahrt des viktorianischen Empires. Zwei Schiffe, ausgestattet mit allen technischen Neuerungen der Zeit, stachen unter Anteilnahme der gesamten englischen Bevölkerung 1845 in See, um kurz nach Erreichen der arktischen Gewässer spurlos zu verschwinden.
Die darauf folgende 'Franklinsuche' brachte über die folgenden Jahrzehnte alle Indizien zusammen, die eine Erklärung dieser Katastrophe ermöglichten: Navigationsfehler, ungenügende Kenntnisse der arktischen Überlebenstechniken und ein völliges Versagen des technisch hochgerüsteten Equipments führten dazu, dass die letzten Überlebenden der Mannschaften vergeblich versuchten, durch Kannibalismus am Leben zu bleiben. Der Stolz der englischen Wissenschaft und Forschung war komplett gescheitert - an Hybris, Arroganz und, das konnte erst in den achtziger Jahren dieses Jahrhunderts bewiesen werden, an dem Umstand, dass die neu erfundenen Konservendosen, welche die Grundlage des Proviants bildeten, durch Blei vergiftet waren.
Das Stück arbeitet auf der Grundlage von authentischen Dokumenten und fiktiven Szenen, kombiniert mit Videosequenzen und Soundpatterns. Das Gerüst bildet die Bühnenmusik des Opern- und Filmkomponisten (für Bertolucci, Eagling, Wenders) Cong Su, der für diese Performance verschiedene Titel für Streichquartett komponiert hat. DIE FRANKLIN-EXPEDITION ist eine Materialsammlung, eine Recherche für vier Darsteller über Technik, Natur und die Umkehrbarkeit des Zivilisationsprozesses.

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Autor

Lutz Hübner

Lutz Hübner wurde 1964 in Heilbronn geboren. Nach einem Studium der Germanistik, Philosophie und Soziologie in Münster begann er 1986 seine Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule des Saarlandes ...