Inhalt

Im Grunde ist es eine Perversion. Das Internet potenziert Kommunikation ins Unermessliche. Doch mit der vorgeblich wachsenden Möglichkeit von Verständigung wächst im Grunde nur ihre Unmöglichkeit.
Margot, Frank und Rainer sind eine Familie. Dieses Schicksal teilen viele miteinander. Sie haben sich ein Spiel überlegt: Jeder einzelne geht in seinen virtuellen Chatroom, in dem alles möglich ist und nichts verboten. Die Grenzen der Wirklichkeit fallen, der Chatroom setzt die Gesprächspartner, die Themen, die Orte und sogar das eigene Geschlecht auf ein großes Karussell.
In diesem luftleeren Raum offenbart sich nun in vielen Worten die Unfähigkeit zu reden, in großer Zärtlichkeit das Unvermögen zu lieben und in sofaweicher Bequemlichkeit der Wille zu brutaler Gewalt.
Der Deckel wird angehoben, und eine Flut von Träumen und Ängsten und Hoffnungen und Traurigkeiten kommt uns entgegen. Aber zuletzt schließen sich die Türen zum Chatroom, und die alte Sprachlosigkeit bleibt am Boden davor zurück.

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Autor

Daniel Tharau

Absolvent der Otto-Falckenberg-Schule im Fach Regie. 2004 Co-Regisseur des Dokumentarfilms „Leuchtlust“.