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20.5.2016

Lukas Linder hat für das Projekt ERASMUS MMXVI des Historischen Museums Basel zusammen mit dem Wiener Medienkünstler Oliver Hangl einen geolokalisierten Audiowalk entwickelt. Die BesucherInnen werden dabei durch öffentliche und halböffentliche Räume in Basel navigiert – ein Trail, entlang dessen das aktualisierte Gedankengut des Erasmus innerhalb eines Hörspiels erfahrbar wird. 

Inspiriert von der tollkühnen Sprache des Erasmus entwirft der Autor eine überdrehte Geschichte mit Krimipotential: In Rotterdam ist der Rahmenmacher Johan Nosoponus spurlos verschwunden. Die diplomierte Menschenfängerin Wilma van der Hoikelai macht sich auf die Suche nach ihm. Ihr Weg führt nach Basel, wo sie bald die Fährte eines mittelalterlichen Lateingelehrten aufnimmt, der in der Stadt sein Opus Magnum präsentieren will. Der Philosophie ebenso zugetan wie der Parodie bringt die Geschichte Elemente aus Leben und Werk des Erasmus zu einer hintersinnigen Wissenschafts-Groteske zusammen. 

Die BesucherInnen bewegen sich mit dem Smartphone sowie einem Stadtplan versehen innerhalb eines fiktiven Plots, der, begleitet vom düster-melancholischen Sound der Sofa Surfers, eine filmische Ebene über die realen Bilder des Basler Stadtraums legt. Einzeln oder in Kleingruppen, per Strassenbahn und zu Fuss, projiziert jede/r BetrachterIn die Inhalte auf die Aussenwelt, in der zahlreiche szenische Interventionen und dramaturgische Überraschungen für eine spielerische Verdichtung der Geschichte sorgen. 

Die ca. 60-minütige Tour kann tagsüber individuell absolviert werden. Der Startpunkt ist auf dem Barfüsserplatz beim Eingang des Museums für Geschichte. Bedingung ist ein bluetoothfähiges Smartphone sowie der kostenlose Download der dazugehörigen «Erasmus MMXVI»-App; welchen unter www.hmb.ch/erasmus verfügbar ist (vorkonfigurierte Leihgeräte sind im Museum für Geschichte verfügbar).

Mit den Aktivitäten rund um das multimediale Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt ERASMUS MMXVI möchte das Historische Museum Basel dem berühmten Humanisten ein Denkmal setzen. Durch den Einbezug neuester Technologien wird das Ausstellungsprojekt zu einem multimedialen Erlebnis. «ERASMUS MMXVI» erstreckt sich über das Museum hinaus in den öffentlichen Stadtraum und gibt dabei Einblicke in die wegweisenden Ideen des Erasmus von Rotterdam (um 1466/69–1536).